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Die richtige Parkett-Farbe und wie man sie ändern kann

27. Oktober 2025

Ein Holzfußboden ist mehr als nur ein Bodenbelag – er ist das Fundament der Raumwirkung. Die richtige Parkett-Farbe entscheidet, ob ein Raum warm und gemütlich oder modern und klar wirkt. Gleichzeitig ist Parkett langlebig und lässt sich auch nachträglich farblich verändern, wenn sich Ihr Einrichtungsstil oder Geschmack wandelt.

Warum die Parkett-Farbe so wichtig ist

Die Farbe Ihres Parketts ist weit mehr als nur eine Stilfrage – sie prägt die gesamte Atmosphäre eines Raums. Holz ist ein lebendiges Material, das auf Licht, Raumgröße und Einrichtung reagiert. Deshalb entscheidet der Farbton des Parketts darüber, ob Ihr Zuhause offen, ruhig, elegant oder gemütlich wirkt.

Während Möbel oder Wandfarben sich leicht austauschen lassen, ist der Fußboden ein langfristiges Gestaltungselement. Umso wichtiger ist es, sich bewusst mit der Wirkung der Parkett-Farbe auseinanderzusetzen.

Raumwirkung und Licht – wie Farbe die Wahrnehmung verändert

Farben beeinflussen unsere Wahrnehmung subtil, aber stark. Besonders am Boden entsteht durch sie eine visuelle Grundlage, die die gesamte Raumstimmung trägt.

1. Helle Parkettfarben – Weite und Leichtigkeit

Helle Hölzer wie Ahorn, Esche oder Weiß-Eiche reflektieren Licht optimal. Dadurch wirken Räume größer, offener und freundlicher.
Sie eignen sich hervorragend für:

  • kleine oder dunkle Räume, etwa in Altbauten mit begrenztem Tageslicht,
  • moderne, minimalistische Einrichtungen,
  • oder Räume mit weißen oder pastelligen Wänden, wo sie ein harmonisches Gesamtbild schaffen.

Ein heller Holzfußboden wirkt immer frisch und lässt Möbel, Teppiche und Deko besser zur Geltung kommen. In Kombination mit klaren Linien und hellen Stoffen entsteht der beliebte skandinavische Look – luftig, natürlich, ruhig.

2. Dunkle Parkettfarben – Eleganz und Tiefe

Wer es edel und ausdrucksstark mag, greift zu dunkleren Tönen wie Nussbaum, Räuchereiche oder Wenge. Diese Farben verleihen Räumen Charakter, Tiefe und ein Gefühl von Geborgenheit.

Dunkles Parkett:

  • schafft einen luxuriösen, klassischen Eindruck,
  • harmoniert besonders mit hellen Möbeln oder weißen Wänden,
  • kann aber in kleinen oder lichtarmen Räumen schnell dominant wirken.

Tipp: Kombinieren Sie dunkles Parkett mit einer hellen Wandgestaltung oder großen Teppichen – das sorgt für optische Balance und verhindert, dass der Raum erdrückend wirkt.

3. Graue und weiß lasierte Böden – modern und vielseitig

Ein Trend, der sich seit Jahren hält: graues oder weiß lasiertes Parkett. Diese Farben passen ideal in skandinavische, urbane oder industrielle Wohnkonzepte. Sie schaffen eine neutrale Basis, auf der sich unterschiedlichste Möbelstile kombinieren lassen – von rustikal bis modern-minimalistisch.

  • Graue Parkettfarben wirken kühl, ruhig und modern. Sie lassen kräftige Farben (z. B. Blau oder Grün) an Möbeln oder Wänden besonders elegant wirken.
  • Weiß lasierte Böden bringen Helligkeit und Klarheit, ohne steril zu wirken. Sie betonen die Holzstruktur und schaffen ein Gefühl von Weite.

Gerade in Neubauten mit großen Fensterflächen kommen diese Farbtöne hervorragend zur Geltung, da sie das Licht schön streuen und den Raum „atmen“ lassen.

Boden verlegen – Handwerker verlegt Laminatboden mit Hammer und Holzstück
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Beliebte Farbtöne und deren Wirkung

FarbtonWirkungEmpfohlen für
NaturAuthentisch, wohnlichKlassische Räume, Landhausstil
Weiß/CremeHell, modernKleine oder dunkle Räume
GrauZeitlos, elegantMinimalistische oder urbane Räume
Braun/NussbaumWarm, gemütlichGroße Wohnräume
Schwarz/DunkelgrauEdle TiefeLoft- oder Designräume

Wie Sie die Parkett-Farbe ändern können

Parkett lässt sich erstaunlich vielseitig verändern. Die Methode hängt davon ab, ob das Holz massiv oder mehrschichtig ist, und ob es lackiert oder geölt wurde.

1. Parkett abschleifen – der Klassiker

Um die Parkett-Farbe zu ändern, beginnt man meist mit dem Abschleifen der alten Oberfläche. So wird die oberste Schicht mit Lack, Öl oder Wachs entfernt – und das Holz ist wieder aufnahmefähig für neue Farbe.

Schritte:

  1. Grob schleifen (z. B. mit 40er Korn)
  2. Mittelschliff (60er–80er Korn)
  3. Feinschliff (120er Korn)
  4. Oberfläche gründlich absaugen
  5. Neue Farbe oder Öl auftragen

Tipp: Bei Fertigparkett mit dünner Nutzschicht darf nur sehr vorsichtig geschliffen werden.

2. Parkett färben – Öl, Beize oder Lack?

Die passende Farbe für Parkett hängt vom gewünschten Effekt ab:

Öl – natürlich und pflegend

Geölte Oberflächen bleiben atmungsaktiv und betonen die Holzstruktur. Pigmentierte Öle ermöglichen Farbtöne von Weiß über Grau bis Tiefbraun.

Vorteile:

  • Natürliche Haptik
  • Leichte Nachpflege
  • Umweltfreundlich

Beize – für intensive Farbergebnisse

Beize dringt tief ins Holz ein und färbt die Fasern. Sie eignet sich, wenn Sie eine kräftige, gleichmäßige Farbveränderung wünschen.

Wichtig: Nach dem Beizen muss das Holz immer mit Öl oder Lack versiegelt werden.

Lack – für hohe Strapazierfähigkeit

Lacke schützen stark beanspruchte Böden. Farbige Lacke oder Lasuren können den Ton leicht verändern, verdecken aber teils die natürliche Maserung.

3. Farbe vom Parkett entfernen

Wenn das Ergebnis nicht gefällt oder Sie zur natürlichen Holzfarbe zurückkehren möchten, können Sie die Farbe vom Parkett entfernen.

Mechanisch – durch Schleifen

Das ist die sicherste Methode, aber auch arbeitsintensiv. Besonders bei dunklen Beizen kann es nötig sein, mehrmals zu schleifen.

Mit Hausmitteln – schonend, aber begrenzt wirksam

  • Essigwasser (1:1 mit Wasser verdünnt): entfernt leichte Farbspuren oder Schmutz.
  • Natronpaste: kann oberflächliche Verfärbungen lösen.
  • Spiritus oder Alkohol: hilft bei alten Wachsschichten – Vorsicht, nicht auf lackiertem Parkett!

Achtung: Hausmittel eignen sich nur für oberflächliche Verschmutzungen oder minimale Farbunterschiede – nicht, wenn das Parkett tief eingefärbt ist.

Pflege nach dem Farbwechsel

Damit Ihre neue Parkettfarbe lange schön bleibt:

  • Verwenden Sie passende Reinigungsprodukte für geölte oder lackierte Böden.
  • Setzen Sie regelmäßig Pflegeöle oder Nachpflege-Emulsionen ein.
  • Schützen Sie den Boden vor direkter Sonneneinstrahlung (UV-Schutz).

FAQ: Häufige Fragen zur Parkett-Farbe

Wie lange dauert es, ein Parkett neu zu färben?

Das hängt von der Fläche, dem Zustand des Bodens und der Methode ab.

  • Kleinere Räume (ca. 20 m²): 1–2 Tage
  • Größere Flächen oder mehrere Farbschichten: bis zu 3–4 Tage inklusive Trocknungszeit

Professionelle Betriebe nutzen Trocknungsbeschleuniger oder spezielle Öle, um die Wartezeit zu verkürzen. Nach dem Färben sollte das Parkett jedoch mindestens 24 Stunden ruhen, bevor es wieder betreten wird.

Lässt sich altes Parkett wieder aufhellen?

Ja – durch Abschleifen und anschließendes weiß pigmentiertes Öl oder helle Lasuren können selbst dunkle Böden deutlich aufgehellt werden. Ein erfahrener Maler kann den Ton individuell anpassen – von leichtem Aufhellen bis zu fast weißem Holz-Look.

Vorteil: Das Holz behält seine natürliche Struktur und wirkt wie neu, ohne dass es ersetzt werden muss.

Verändert sich die Farbe des Parketts mit der Zeit?

Ja, natürliches Holz arbeitet und verändert sich – auch farblich. Sonnenlicht, Luftfeuchtigkeit und Pflegeprodukte beeinflussen den Farbton:

  • Eiche wird mit der Zeit goldener,
  • Buche neigt zum Nachdunkeln,
  • Kirschbaum entwickelt eine warme, rötliche Patina.

Wer das vermeiden möchte, kann UV-Schutzöle oder spezielle Lacke verwenden, die das Nachdunkeln deutlich reduzieren.

Fazit: Ihr Parkett – Ihre Farbe

Egal, ob Sie die Farbe des Parketts ändern, neue Akzente setzen oder die Farbe vom Parkett entfernen möchten – mit dem richtigen Know-how und hochwertigen Materialien gelingt die Umgestaltung sicher.

Wir unterstützen Sie bei der Auswahl und geben Tipps, wie die Holzoberfläche optimal vorbereitet und behandelt wird. So bleibt Ihr Parkett dauerhaft schön – und spiegelt Ihren persönlichen Stil perfekt wider.