Betonversiegelung: Methoden & Tipps für perfekte Ergebnisse

22. September 2025

Beton ist robust, langlebig und vielseitig und braucht normalerweise nicht viel Pflege. Allerdings: Ohne den richtigen Schutz kann er mit der Zeit porös werden, Flecken annehmen oder sogar Risse bilden. Eine professionelle Betonversiegelung verlängert die Lebensdauer Ihrer Betonflächen und macht sie pflegeleichter und optisch ansprechender. Doch welche Methode eignet sich für welchen Untergrund? Wann ist Epoxidharz auf Beton die beste Wahl, und was kostet eine fachgerechte Versiegelung? In diesem Ratgeber erklären wir Ihnen alles Wichtige.

Warum Beton versiegeln? Die wichtigsten Vorteile

Beton ist zwar ein extrem widerstandsfähiges Material, aber ohne Schutz ist er anfällig für:

  • Feuchtigkeit & Frostschäden (besonders im Außenbereich)
  • Öl-, Fett- und Chemikalienflecken (z. B. in Garagen oder Werkstätten)
  • Abnutzung durch mechanische Belastung (z. B. bei stark frequentierten Böden)
  • Schmutz und Moosbildung (vor allem bei Betonpflaster im Freien)
  • Staubbildung (unversiegelter Beton neigt zum "Abreiben")

Eine hochwertige Versiegelung schützt und verbessert auch die Optik: Sie kann Beton glänzend, matt oder farbig gestalten und ihm einen edlen Look verleihen.

Im Außenbereich ist eine Versiegelung für Betonpflaster (Terrasse, Einfahrt, Gehwege), Betonplatten (Carport, Hofeinfahrt, Poolumrandung) sowie Betonmauern & -stufen eine interessante Idee.

Innen eignet sie sich für Kellerböden, Garagen und alle Teile mit Betonoptik in Wohnräumen (z. B. Polierter Beton).

Methoden der Betonversiegelung im Vergleich

Nicht jede Versiegelung ist für jeden Untergrund geeignet. Wir stellen die gängigsten Verfahren vor – mit Vor- und Nachteilen sowie typischen Einsatzgebieten.

1. Acrylversiegelung

Acrylversiegelungen sind wassergestützt oder lösemittelhaltig und bilden einen dünnen, schützenden Film auf der Betonoberfläche. Sie trocknen schnell, sind geruchsarm und einfach aufzutragen – ideal für DIY-Projekte.

Sie werden sowohl innen als auch außen verwendet (z. B. Betonpflaster, Terrassen, Kellerböden) und halten 2–5 Jahre. 

Die größten Vorteile:

  • Schnelle Trocknung (oft schon nach 2–4 Stunden begehbar)
  • UV-beständig (verhindert Vergilbung)
  • Gute Schmutzabweisung
  • Günstig

Mögliche Nachteile der Acrylversiegelung von Beton sind, dass sie weniger abrasionsfest als Epoxidharz oder Polyurethan ist und öfter erneuert werden muss. 

Tipp: Acryl eignet sich gut dazu, Betonpflaster zu versiegeln, wenn eine kostengünstige Lösung gewünscht ist.

2. Epoxidharz auf Beton 

Epoxidharz ist eine der belastbarsten Versiegelungen für Beton. Es dringt tief in die Poren ein, härtet chemisch aus und bildet eine harte, glatte Oberfläche, die selbst aggressiven Chemikalien standhält. Bei richtiger Pflege kann diese Versiegelung 5–10 Jahre halten. Die Kosten sind etwas höher als bei Acryl. Wichtig: Der Untergrund muss absolut trocken und sauber sein, sonst haftet das Epoxidharz nicht richtig!

Die Vorteile:

  • Hoch abrasionsfest (ideal für stark beanspruchte Böden wie Garagen, Werkstätten, Industrieböden, Keller)
  • Chemikalienbeständig (z. B. gegen Öl, Benzin, Säuren)
  • Farbige Gestaltungsmöglichkeiten (z. B. metallische Effekte)
  • Staubbindend (kein Abreiben mehr)

Nachteile:

  • Aufwendigere Verarbeitung (meist 2-Komponenten-System)
  • Nicht UV-beständig (vergilbt bei direkter Sonneneinstrahlung → nur für Innenbereiche!)
  • Glatte Oberfläche kann rutschig sein (Rutschhemmung durch Zusätze möglich)

Wann lohnt sich Epoxidharz auf Beton?

Epoxidharz lohnt sich besonders in Garagen & Werkstätten, wo Öl- und Chemikalienflecken drohen, für Industrieböden mit hoher mechanischer Belastung, und wenn eine hochglänzende Optik gewünscht ist.

3. Polyurethan-Versiegelung 

Polyurethan (PU) ist eine hochwertige Alternative zu Epoxidharz, die UV-beständig ist und sich daher auch für den Außenbereich eignet (ideal für Betonplatten). Es ist elastischer als Epoxid und weniger anfällig für Risse. Es kann etwas teurer sein und hält 5–8 Jahre. 
Die Vorteile:

  • Witterungsbeständig (kein Vergilben)
  • Rutschfest (durch strukturierte Oberflächen möglich)
  • Sehr abrasionsfest
  • Glänzende oder matte Optik wählbar

Die Nachteile von Polyurethan sind höhere Anschaffungskosten und eine längere Trocknungszeit (ca. 24 Stunden).

4. Silan-/Siloxan-Versiegelung 

Die Siloxan-Versiegelung dringt tief in den Beton ein und schützt von innen, ohne einen sichtbaren Film zu bilden. Sie ist atmungsaktiv, verhindert aber das Eindringen von Wasser und Schmutz. Sie wird vor allem im Außenbereich eingesetzt (Betonpflastern, Fassaden oder Stützmauern die vor Feuchtigkeit geschützt werden sollen und natürlich aussehen sollen) und hält 5–10 Jahre. 
Die Vorteile:

  • Natürliche Optik bleibt erhalten (kein Glanz, kein Film)
  • Frost- und salzbeständig (perfekt für Winter)
  • Langlebig & wartungsarm

Nachteile dieser Versiegelung sind, dass sie keinen mechanischen Schutz bietet (eignet sich nicht für stark beanspruchte Flächen) und dass sie keine farbliche Veränderung möglich macht.

5. Polierter Beton – Edle Optik mit integriertem Schutz

Hier wird der Beton mechanisch poliert und anschließend mit einem Härter oder Versiegelung behandelt. Das Ergebnis ist eine glatte, hochglänzende Oberfläche, die extrem pflegeleicht ist. Einsatzbereiche sind typischerweise Wohnräume, Büros oder Ladenlokale. Bei richtiger Pflege kann diese Versiegelung über 10 Jahre halten, ist aber in der Anschaffung am teuersten und braucht professionelle Durchführung. 

Die Vorteile:

  • Luxuriöse Optik (wie Terrazzo oder Marmor)
  • Sehr langlebig & abrasionsfest
  • Staubfrei & hygienisch (ideal für Allergiker)

Betonversiegelung Schritt für Schritt: So geht’s richtig

Eine langlebige Versiegelung steht und fällt mit der Vorbereitung. Hier die wichtigsten Schritte:

1. Untergrund vorbereiten

  1. Reinigen: Staub, Öl, Fett und alte Beschichtungen entfernen (ggf. mit Hochdruckreiniger oder Schleifmaschine).
  2. Risse reparieren: Mit Epoxidharz oder Betonreparaturmörtel ausbessern.
  3. Trocknen lassen: Beton muss vollständig trocken sein (Restfeuchte max. 4 %).
  4. Grundierung auftragen (bei manchen Systemen nötig, z. B. bei Epoxidharz).

2. Versiegelung auftragen

  • Acryl/Polyurethan: Mit Rolle oder Sprühgerät gleichmäßig verteilen (meist 2 Schichten).
  • Epoxidharz: Komponenten mischen und zügig verarbeiten (Aushärtezeit beachten!).
  • Silan/Siloxan: Mit Sprühgerät oder Pinsel auftragen, einziehen lassen.

3. Trocknen & Pflegen

  • Acryl: Nach 2–4 Stunden begehbar, nach 24 Stunden voll belastbar.
  • Epoxid/PU: Mindestens 24 Stunden warten, bevor sie belastet wird.
  • Polierter Beton: Regelmäßig mit neutralem Reiniger pflegen.

Häufige Fragen zur Betonversiegelung

Kann man Betonversiegelung selbst auftragen?

Ja, bei einfachen Systemen wie Acryl oder Silan ist das möglich. Epoxidharz und Polyurethan sollten jedoch von Profis verarbeitet werden, da Fehler zu Ablösungen oder Blasen führen können.

Wie lange hält eine Betonversiegelung?

  • Acryl: 2–5 Jahre
  • Epoxid/PU/Silan: 5–10 Jahre
  • Polierter Beton: 10+ Jahre

Kann man versiegelten Beton streichen?

Ja, aber nur mit kompatiblen Farben (z. B. Betonfarbe oder 2K-Epoxidfarbe). Vorher die Oberfläche anschleifen.

Ist versiegelter Beton rutschig?

Das kommt auf die Beschichtung an: Epoxidharz & PU können glatt sein → Rutschhemmung einarbeiten (z. B. Quarzsand). Acryl & Silan bleiben meist griffig.

Kann man Betonpflaster nachträglich versiegeln?

Ja! Vorher gründlich reinigen und ggf. Moos entfernen. Polyurethan oder Silan eignen sich besonders gut.

Professionelle Betonversiegelung von Lamprecht Malermeister

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